Ein Sieg der Moral

Es läuft beim TSV. Auch im Auswärtsspiel beim VfB Ellen­berg kann Hüt­tlin­gen dreifach punk­ten – und das trotz 0:1‑Rückstand. Somit ist der Klassen­er­halt nach ein­er mehr als durchwach­se­nen Hin­runde auch rech­ner­isch gesichert. Das Ziel lautet nun: Die Serie von 8 Spie­len in Folge ungeschla­gen zu hal­ten.

Auf dem Papi­er sah es nach ein­er klaren Sache aus. Der TSV Hüt­tlin­gen ist seit Wochen in Top­form und auf Tuch­füh­lung mit den Spitzen­teams der Liga. Der VfB Ellen­berg hinge­gen ste­ht auf dem Abstiegsrel­e­ga­tion­splatz und kämpft um den Klassen­er­halt. Doch TSV-Train­er Sam­my Rösch warnte vor den Ellen­berg­ern. Rösch traf beim VfB zudem auf seinen Vorgänger Armin Knecht, der den TSV in der Win­ter­pause 2016/17 ver­lassen hat­te.

Hüt­tlin­gen wollte mit frühem Press­ing den Geg­n­er unter Druck set­zen und so zu Fehlern zwin­gen. Aus ein­er erneut sta­bilen Abwehr her­aus agierte Hüt­tlin­gen aggres­siv. So war es keine Über­raschung, dass sich vieles in der VfB-Hälfte abspielte, so richtig gefährlich wurde es aber nicht. Tor­chan­cen waren auf bei­den Seit­en Man­gel­ware, sodass auch Lennart Kunz im TSV-Tor, der sein Erst­mannschafts-Debüt gab in dieser Sai­son, kaum ein­greifen musste.

Nach dem Seit­en­wech­sel änderte sich am Bild zunächst nichts. Kein Team kon­nte sich gefährlich vors Tor spie­len —  bis zur 50. Minute. Auf­grund von Abstim­mung­sprob­lem in der Innen­vertei­di­gung kam Ellen­berg-Angreifer Knecht im Sechzehn­er an den Ball und set­zte diesen per sehenswertem Fall­rückzieher in die Maschen. Doch das sollte nicht das einzige Traum­tor des Tages bleiben. Denn nach dem Rück­stand wachte der TSV erst so richtig auf und bewies Moral. Erst scheit­erte Patrick Birkle per Kopf, dann war Michael Wiede­mann einen Schritt zu spät am Ball. Es dauerte bis Minute 66, ehe der her­aus­geeilte VfB-Keep­er den Ball direkt vor die Füße von Raphael Gen­ter klärte. Gen­tner behielt die Ruhe, tanzte noch einen Gegen­spiel­er aus und lupfte den Ball aus rund 30 Metern über den Tor­wart ins Tor. 1:1 – doch die Spiel­er vom Kocher hat­ten noch nicht genug. Michael Wiede­mann behielt nur 4 Minuten später nach einem Durcheinan­der die Über­sicht und net­zte eiskalt zur Führung ein. In der Folge machte Ellen­berg nochmal Druck, wodurch Hüt­tlin­gen noch zu guten Chan­cen kam, die alle­samt ungenutzt blieben. Den Sieg hat der TSV aber auch seinem Schlussmann zu ver­danken. Nach einem miss­glück­ten Rück­pass schal­tete Kunz blitzschnell und war nur einen Wim­pern­schlag vor dem Ein­schuss­bere­it­en Knecht am Ball und klärte diesen aus der Gefahren­zone.

Der Sieg gegen Ellen­berg hat gezeigt, dass es läuft. Trotz Rück­stand wusste man beim TSV, dass die Mannschaft genü­gend Qual­ität besitzt, um das Spiel noch zu drehen. Am kom­menden Son­ntag empfängt man nun den SV Kerkin­gen.

Auf­stel­lung:
L. Kunz – M. Kamm, F. Win­ter, P. Birkle, N. Franz – C. Schnei­der – R. Gen­ter, J. Baumgärt­ner, J. Miller (64. M. Fein­auer), M. Dürr (88. M. Stegmaier) – M. Freimuth (36. M. Wiede­mann)

Tore:
1:0 F. Knecht (50.)
1:1 R. Gen­tner (66., M. Dürr)
1:2 M. Wiede­mann (70., M. Kamm)