Die Tabellenvorzeichen hätten es vorausahnen können und auch das Wetter, sowie die äußeren Umstände, deuteten auf ein spannendes Fußballspiel hin. Schlussendlich siegten die Hüttlinger und das sogar in fast 40-minütiger Unterzahl hochverdient gegen den SV Kerkingen. Ein Lucky Punch in der 94. Spielminute sorgte für Extase im weiten Rund.
Der TSV begann mit einer leicht veränderten Startelf. Philipp Gruel kehrte zwischen die Pfosten zurück, Tobias Gold begann für Michael Dürr. Von Beginn an übernahmen die Jungs von Coach Rösch die Spielkontrolle, sodass man sein in den letzten Wochen gewohntes Spiel mit einer Mischung aus Pressing und Ballbesitz aufziehen konnte. Die Hintermannschaft um Abwehrchef Winter ließ in der ersten Halbzeit überhaupt nichts zu. Lediglich zwei unnötig zugelassene Freistoßsituationen brachten Gefahr in den eigenen Sechzehner. Beide konnten aber geklärt werden. Auf der anderen Seite hatte man selbst teils hochkarätige Chancen, die allerdings nicht genutzt werden konnten. Die beste Chance hatte dabei Patrick Birkle Mitte der ersten Halbzeit, wobei der gegnerische Schlussmann glänzend mit dem Fuß parierte.
Nach der Halbzeit dann der Schock. Der TSV kam schläfrig aus der Pause und kassierte nach schwacher Abwehrarbeit praktisch aus dem Nichts das 0:1. Im Anschluss zeigte der TSV allerdings schnell wieder das, was ihn bereits die gesamte Rückrunde auszeichnet, ein Kämpferherz. Fast im direkten Gegenzug schlugen die Hüttlinger zu. Nach einem abgefangenen Ball und einem kurzen Abwurf, schlug Tobias Gold einen mustergültigen Ball auf Manuel Freimuth der sich gekonnt gegen den Verteidiger durchsetzte und mit einem Tunnel des Torhüters zum 1:1 einnetzte. Doch dann dezimierte sich der TSV selbst. Nach einem normalen Foulspiel zückte der Unparteiische Gelb gegen den Hüttlinger Torschützen Freimuth, der zuvor bereits in der ersten Halbzeit verwarnt worden war, was die Ampelkarte bedeutete und für den TSV fortan ein Spiel in Unterzahl.
Doch wieder steckten die Hüttlinger nicht auf. Joker Wiedenmann nickte mit seinem ersten Ballkontakt zum 2:1 ein und die Hüttlinger waren nach wie vor das bessere Team. Jedoch stand man hinten in einer Situation wieder nicht so sicher wie gewohnt, so dass Stürmer Geis zum 2:2 ausglich. Wieder ein Nackenschlag für den TSV. Aber auch nach diesem Rückschlag steckten die Hüttlinger nicht auf. Coach Rösch stellte hinten wieder auf Dreierkette um und brachte mit Dürr und Stegmaier neuen Schwung in die Partie. Dann die 94. Minute. Michael Dürr erarbeitete sich einen Freistoß an der Strafraumkante. Christian Schneider trat an und schlenzte den Ball unhaltbar ins lange Eck. EXTASE in Hüttlingen. Christian Schneider ging in der Hüttlinger Jubeltraube mit Spielern und Zuschauern unter und garnierte einen aus Hüttlinger Sicht perfekten Fußballsonntag mit Reservemeisterschaft und Last-Minute-Sieg.
Aufstellung:
P. Gruel — M. Kamm (46. M. Liesch), F. Winter, P. Birkle (76. M. Wiedemann), N. Franz — C. Schneider — T. Gold (70. M. Stegmaier), J. Baumgärtner, J. Miller (80. M. Dürr), R. Gentner — M. Freimuth
Tore:
0:1 A. Leib (49.)
1:1 M. Freimuth (53., T. Gold)
2:1 M. Wiedemann (78., C. Schneider)
2:2 N. Geiß (80.)
3:2 C. Schneider (90.+4)